Ein objektiv-hermeneutischer Ansatz zur Bildinterpretation
2017
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Zitationsvorschlag
Fischer, Felix (2017): Der Junge und das Reh oder: Was uns Fotografien auf sozialen Netzwerkseiten über Identitätskonstruktion verraten – Ein objektiv-hermeneutischer Ansatz zur Bildinterpretation. In: Knaus, Thomas (Hrsg.): Forschungswerkstatt Medienpädagogik. Projekt – Theorie – Methode. Spektrum medienpädagogischer Forschung [Band 1], München: kopaed, S. 209–252. doi.org/10.25526/fw-mp.15
Mit dem „linguistic turn” vollzog die empirische Sozialwissenschaft einen großen Sprung in Richtung Objektivierung. Damit ging jedoch eine Marginalisierung des Bildes einher, das erst mit dem „pictorial turn” (MITCHELL 1994) wieder langsam an Bedeutung gewann. Gerade in einer visuell durchdrungenen Gesellschaft wie der unseren, in der Bilder weitgehende Bereiche unseres Lebens bestimmen, sollte sich vor allem auch die Medienpädagogik mit diesem Wandel hin zu einer visuellen Kommunikation adäquat auseinandersetzen. Die Objektive Hermeneutik vermag zur Beschreibung und zur Klärung der Implikationen dieses Wandels einen wertvollen Beitrag zu leisten, um latente Sinn- und objektive Bedeutungsstrukturen herauszuarbeiten. Unter inhaltlicher Bezugnahme einer Qualifikationsarbeit wird die Methode an einem US-amerikanischen Profilfoto (einer sozialen Netzwerkseite mit visuellem Schwerpunkt) verdeutlicht, wobei zuvor die Objektive Hermeneutik (OEVERMANN) und die Segmentanalyse (BRECKNER) grundlegend und später auf Fotografien bezogen vorgestellt und exemplarisch angewendet werden.