Introspektive Empirie in medienpädagogischer Forschung

Einsatzmöglichkeiten, Kritik und ein Beispiel

2018

Autor*innen

Zitationsvorschlag

Valentin, Katrin (2018): Introspektive Empirie in medienpädagogischer Forschung – Einsatzmöglichkeiten, Kritik und ein Beispiel. In: Knaus, Thomas (Hrsg.): Forschungswerkstatt Medienpädagogik. Projekt – Theorie – Methode. Spektrum medienpädagogischer Forschung [Band 2], München: kopaed, S. 681–699. doi.org/10.25526/fw-mp.9

Zusammenfassung | Abstract

Introspektive Empirie kann für medienpädagogische Forschung sehr weiterführend sein. Um hierfür zu argumentieren, werden drei Gründe aufgezeigt, Einblick in die philosophischen Grundlagen von Introspektionen gegeben und die Kritik, die an der Erhebung von First-Person-Daten geübt wird, kurz besprochen. Am Beispiel eines studentischen Forschungsseminares, bei welchem es um die Erforschung der Rezeption von Video-Tutorials im World Wide Web ging, werden sowohl Chancen als auch Herausforderungen einer introspektiven Vorgehensweise reflektiert. Studierende übten sich hierbei in der Durchführung einer Systematic Self-Observation, einem Verfahren der introspektiven Empirie. In diesem Zusammenhang wird vor allem das Problem der Reaktivität, also des Ineinsfallens von Beobachter beziehungsweise Beobachterin und Beobachtetem diskutiert.

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