Einige Autorinnen und Autoren der Forschungswerkstatt Medienpädagogik stellten auf dem GMK-Forum 2017 im Rahmen des Workshops "Was ist drin, wenn Medienpädagogik draufsteht? Medienpädagogische Standards im Fokus Qualitativer Forschung " der Fachgruppe Qualitative Forschung der GMK unter der Leitung von Prof. Dr. phil. Thomas Knaus am Samstag, den 18. November 2017, ihre Studien vor: Simone Adams-Weggen, Dr. Marion Brüggemann, Dr. Josephine B. Schmitt, Prof. Dr. phil. Sonja Ganguin mit Johannes Gemkow und Prof. Dr. phil. Klaus Peter Treumann waren in Frankfurt am Main mit dabei. In diesem Workshop gingen die Teilnehmenden aktiv der Frage nach, woher die Medienpädagogik ihr Wissen bezieht, welche forschungsmethodischen Kriterien in der Community gelten und wie "medienpädagogische Standards" in Studien empirisch beforscht werden, aber auch wie professionelle Handlungsfelder und medienpädagogisches Handeln evaluiert werden können.

 

  • Impulsvortrag von Prof. Dr. Thomas Knaus zum Stand und aktuellen Herausforderungen medienpädagogischer Forschung
  • Teilnehmende des Workshops der Fachgruppe Qualitative Forschung
  • Simone Adams-Weggen stellt ihre Studie zur Aktiven Medienarbeit vor.
  • Prof. Dr. Klaus Peter Treumann, Prof. Dr. Sonja Ganguin und Johannes Gemkow über triangulative Verfahren in der medienpädagogischen Forschung
  • Dr. Marion Brüggemann berichtet über ihre Erfahrungen mit der Dokumentarischen Methode.
  • Dr. Josephine B. Schmitt stellt ihre neue Studie zu rechtsextremer und islamistischer Propaganda im Internet vor.

Kurzbericht aus dem Workshop

Gespannt erwartet und gut besucht startete der Workshop mit einem Impulsvortrag von Thomas Knaus, der – passend zum Schwerpunktthema des diesjährigen GMK-Forums – dafür warb, "medienpädagogische Standards" auch wissenschaftlich in den Blick zu nehmen. Hierfür gibt es bereits einige innovative Ansätze und Zugänge, die es zu entdecken lohnt. Doch da die Medienpädagogik – als "Fractured-Porous Discipline" – hinsichtlich ihrer Theorien und Methoden über einen eher geringen Konsens verfügt und sich (im Gegensatz zu "Unified-Insular Disciplines") durch hohe Diversität und Heterogenität auszeichnet, können die Vorteile dieser vielfältigen Bezüge für die eigene Forschungsarbeit nur dann adäquat genutzt werden, wenn Forschende Orientierung innerhalb bestehender Ansätze und Methoden medienpädagogischer Forschung erhalten und ein verstärkter Austausch über deren Potentiale und Grenzen stattfindet. Dazu möchte das Publikationsprojekt einen Beitrag leisten.

Zusammen mit den genannten Autorinnen und Autoren diskutierten die Teilnehmenden des Workshops angeregt über die vorgestellten Studien und kamen über Theorien, Methodologien und Methoden ins Gespräch. Die vorgestellten Werkstattbeiträge trafen den Kern des Tagungsthemas, da sie Professions-, Qualifizierungs- und Qualitätsfragen thematisierten oder Ansätze und Methoden vorstellten, die zu deren wissenschaftlichen Betrachtung beitragen. Die etwa 45 Teilnehmenden erhielten dadurch Einblick in ausgewählte "medienpädagogische Standards", die als Orientierungsrahmen zur Frage "was drin ist, wenn Medienpädagogik draufsteht" dienen können; auch die aktiv Mitwirkenden begrüßten diesen Austausch und profitierten von der erneuten Reflexion, Verteidigung und Diskussion ihrer Studien.

Die forschungsmethodischen "Speed-Dating-Runden" zeigten exemplarisch, wie vielfältig und multiperspektivisch das Spektrum medienpädagogischer Forschung ist: So stellte beispielsweise Simone Adams-Weggen ihre Studie zur Förderung der schulbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung durch Aktive Medienarbeit vor. Marion Brüggemann erläuterte ihren Werkstattbeitrag über die Dokumentarische Methode und Gruppendiskussionsverfahren in der medienpädagogischen Forschung. Josephine B. Schmitt stellte ihre aktuelle Studie vor, die rechtsextreme und islamistische Propaganda im Internet erforscht sowie Präventionsmöglichkeiten im Schulunterricht evaluiert. Sonja Ganguin, Johannes Gemkow und Klaus Peter Treumann berichteten über Methodentriangulation in der medienpädagogischen Forschung und wie ein solches Forschungsdesign die Erkenntnismöglichkeiten zu dem "medienpädagogischen Standard" – der Medienkompetenz – erweitern kann.

Mit einer Ermunterung zur Mitwirkung am Publikationsprojekt sowie einer Einladung zum anschließenden Fachgruppentreffen der FG Qualitative Forschung – auf dem Sonja Ganguin einstimmig in das SprecherInnen-Team gewählt wurde – schloss Thomas Knaus den Workshop. Ohnehin verlangte das "Speed-Dating-Format" des Workshops immer wieder das Unterbrechen reger Diskussionen und Nachfragen nach jeder "Runde" – doch der weitere Austausch ist nur "aufgeschoben" und kann jederzeit in den Werkstattbeiträgen auf dieser Webseite fortgesetzt werden.

 

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